05. Dez 2009

Aufgepasst: Die Kramperl kommen!

Lautes Gebrüll, ohrenbetäubendes Glockengeläut, schrille Angstsschreie: Rund um den 5. Dezember, den „Krampustag“, ist es wieder so weit treiben Perchten und Krampusse im gesamten Alpenraum ihr Unwesen. Ob als gruseliger Begleiter des Heiligen Nikolaus oder als ganze Schar bei unzähligen Schauläufen – Perchten und Krampusse verbreiten mit ihren fratzenhaften, in mühevoller Handarbeit hergestellten Masken Angst und Schrecken.

Der Salzburger Urbis Pass

Namensgeber der Perchten ist Frau Perchta, eine altertümliche Sagengestalt der germanischen und slawischen Mythologie. Sie sühnt schlechtes Benehmen und belohnt gleichzeitig vorbildliches, regelkonformes Verhalten. Erstmals im 16. Jahrhundert dokumentiert, gibt es auch heute noch Gebiete, in denen die Perchten, ganz im Sinne des Brauchtums, Einlass in die Häuser begehren, um das Haus auf Sauberkeit und die Bewohner auf das Einhalten der Festtagsgebote zu prüfen. Viel öfters werden Perchtenläufe inzwischen aber als Touristenattraktion eingesetzt.

Dabei  vermischen sich die Perchten mehr und mehr mit den Krampussen und deren wildem Treiben. Krampusse sind als böse Helfer des Nikolaus bekannt: Ihr Aussehen ähnelt dem des Teufels. Der böse Gegenspieler zum guten, wohlmeinenden Nikolaus soll jenen Kindern eine Lehre erteilen, die ungehorsam waren. Die Tradition der Krampusläufe bzw. die Begleitung des Nikolaus durch einen bösen Gesellen, lässt sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Damals entwickelte sich in Klosterschulen der Brauch, den Nikolaus zusammen mit einer gruseligen Schreckensgestalt von Haus zu Haus zu schicken, um gute Kinder zu belohnen und ungehorsame zu bestrafen.

Wer nun also furchtlos, mutig und vor allem reinen Gewissens ist, der sollte sich die Schauläufe im Salzburger Land, in Kärnten, Osttirol und im bayerischen Rupertiwinkel nicht entgehen lassen. Schummriges Licht, der Geruch brennender Fackeln, schaurige Musik und die wilden Kerle sorgen für ein Erlebnis der ganz besonderen Art!

Geschrieben von: Stefanie Schätzler.

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