Nicht all zu oft gelingt es einem Autor, einen Roman von über 500 Seiten zu verfassen, für den man alles stehen und liegen lässt – und sogar die Nächte durchliest! Carlos Ruiz Zafón, spanischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist für zwei Tageszeitungen, hat genau dies geschafft: Sein Roman „Der Schatten des Windes“ erreichte die Spitze der Bestsellerlisten und wurde mit dem amerikanischen „Barry Award“ als „bester Erstlingsroman“ ausgezeichnet.
Der Roman spielt in Barcelona und beginnt im Jahr 1945: Daniel Sempere, Sohn eines Buchhändlers, wird von seinem Vater in den „Friedhof der vergessenen Bücher“ geführt. Dort darf er eines der Bücher auswählen. Er entscheidet sich für den Titel „Der Schatten des Windes“ des unbekannten Autors Julián Carax. Der Junge ist von dem Roman gefesselt und will mehr über den mysteriösen Schriftsteller herausfinden. Daniel beschließt, ihn ausfindig zu machen.
Auf seiner Suche begegnen ihm zahlreiche dubiose Menschen, die es darauf abgesehen haben, jedes noch existierende Exemplar von Carax´ Büchern zu verbrennen. Daniel wird immer tiefer in die Geschichte hineingezogen: Sein eigenes Leben beginnt, sich mit dem von Julián Carax unauflösbar zu verflechten …
Obwohl der Roman aus verschachtelten Handlungssträngen und zahlreichen überraschenden Wendungen besteht, unterbricht Carlos Ruiz Zafón den Erzählfluss nicht; der entstehende Spannungsbogen bleibt von der ersten bis zur letzten Seite aufrecht. Nach „Der Schatten des Windes“ und dem Nachfolgeroman „Das Spiel des Engels“ plant Carlos Ruiz Zafón zwei weitere Romane rund um den „Friedhof der vergessenen Bücher“. Alle Romane der vierteiligen Serie können dabei völlig unabhängig voneinander gelesen werden.
Geschrieben von: Tina Ornezeder.
