06. Nov 2009

Ein neuer Fall für Polt

Kategorien: Bücher

Polt, der neueste Teil aus der Krimi-Reihe von Alfred Komarek, ist ein besonderes Lesevergnügen. Die Handlung spielt erneut im niederösterreichischen Weinviertel, genauer im Weinbauernmilieu im fiktiven Wiesbachtal. Der ehemalige Gendarm Simon Polt wird von seiner kriminologischen Vergangenheit eingeholt, als eines Tages die Leiche eines Unbekannten in seinem beschaulichen Heimatdorf – und noch dazu im Garten seines guten Freundes – auftaucht.

Polt ist ein ganz besonderer Krimi-Titelheld: Ruhig und zurückhaltend, aber doch zielstrebig, versucht er, den Kriminalfall zu lösen, obwohl er eigentlich mit der Polizei nichts mehr zu tun hat. Nach und nach stellt sich heraus, dass einige Dorfbewohner den Toten gut gekannt haben. Obwohl zuerst alles nach einem Selbstmord aussieht, gibt es dann doch einige, die ein Motiv für einen Mord hatten.

Nicht nur für deklarierte Fans von Österreich-Krimis ist dieser „Polt“-Roman interessant: Über weite Strecken stehen nicht wirklich der Mord und seine Aufklärung im Mittelpunkt des Geschehens, sondern vielmehr die Abgründe des Dorflebens. So wird etwa von gewalttätigen Ehemännern oder dem Alkohol verfallenen Ex-Polizisten erzählt. Für den Leser ist besonders spannend zu verfolgen, wie sich die ans Licht gebrachten Geheimnisse und die Motive der Dorfbewohner nach und nach miteinander verflechten. Dank des flüssigen, manchmal ins Umgangssprachliche gehenden Stils von Alfred Komarek ist das Buch gut lesbar. Außerdem – für einen guten Krimi ganz wichtig – gibt es zum Schluss eine überraschende Wendung und eine ebenso überraschende Klärung der Identität des Mörders!

Geschrieben von: Karoline Pemwieser

Ein neuer Fall für Polt
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