Hader muss weg – über den Namen des Programms könnte man stundenlang nachdenken. Was wird in der Vorstellung passieren? Wieso muss Hader weg?
Das, was man dann zu sehen bekommt, überrascht positiv! Josef Hader selbst: „In dem Programm kommen vor: eine nachtschwarze Vorstadtstraße voller Gebrauchtwagenhändler, eine heruntergekommene Tankstelle, ein grindiges Lokal, ein Kuvert mit 10.000 Euro, eine Schusswaffe und ca. sieben verpfuschte Leben. Nicht vorkommen werden Prominente und Bundeskanzler. Es wird also wieder total unpolitisch.“
Es gibt nur Positives für diesen Kabarett–Abend zu verzeichnen. Erstmal ist das Preisleistungsverhältnis ein Wahnsinn. Studenten zahlen 11,50 Euro für einen zweieinhalbstündigen, gewaltigen, lustigen Abend. Die Zeit vergeht wie im Flug und selbst nach der Vorstellung kommt man weder aus dem Lachen, noch aus dem Nachdenken lange nicht raus. Josef Hader spielt die verschiedensten Charaktere und stets so, dass es eine helle Freude ist.
In alter Hader-Manier ist das Stück natürlich ein bisschen makaber. Diejenigen, die seinen schwarzen Humor und die Ironie dahinter nicht verstehen, werden auch nicht viel zu lachen haben. Subtil greift Hader außerdem die derzeit brisantesten Themen auf, wie die Wirtschaftskrise, die Osterweiterung bzw. wie er es nennt „wie der Osten zamkauft wird“ oder wie die Gefühle der Leute heutzutage immer mehr versiegen. Es ist immer wieder faszinierend, wie tieftraurige oder bösartige, gemeine Handlungen in Komik münden.
Fazit: Hader polarisiert, das ist ganz klar. Wer ihn nicht hasst, liebt ihn. Nicht alle können sein Programm vertreten, aber das ist auch nicht Haders Absicht. Viele verstehen es auch schlichtweg nicht. Wer sich „Hader muss weg“ freiwillig angeschaut hat, der wird begeistert sein. Bei den anderen wird vielleicht ein bitterer Nachgeschmack bleiben. Ich kann nur sagen: Hut ab vor den schauspielerischen Leistungen Josef Haders – Prädikat: ABOLUT SEHENSWERT und ein Muss für echte Hader-Fans!
Geschrieben von: Alina Maria Spannlang.
