Einer der häufigsten Neujahrsvorsätze: mit dem Rauchen aufhören. Damit heuer etwas daraus wird, sei allen Noch-Rauchern der Ratgeber „Nebenwirkung rauchfrei“ ans Herz gelegt.
Darin beschreibt die Psychologin Ursula Grohs eine Therapie zur Verhaltensänderung. Die Wirkung: Die Persönlichkeit wird gestärkt, die Sinne werden geweckt, Gefühl und Verstand kommen wieder in Einklang. So gibt man ganz nebenbei das Rauchen auf, wie Ursula Grohs im Selbstversuch überrascht festgestellt hat. Und tatsächlich: Wie sich in einer groß angelegten Studie herausgestellt hat, bleiben die Hälfte der Testpersonen selbst nach einem Jahr Nichtraucher. Zum Vergleich: Bei denen, die es auf eigene Faust versuchen, sind es schlappe fünf Prozent.
Das Erfolgprogramm trägt den Namen „Braindesign“. Mit Hilfe von fünf verhaltenspsychologisch geführten Geschichten versetzt man sich in andere Rollen und stärkt dadurch seine Persönlichkeit – soweit, dass das Bedürfnis nach der Zigarette weitgehend verschwindet. Eine wichtige Rolle spielt das beigelegte Lesezeichen mit Orangen-Zitronen-Zimt-Duft: Während der Lektüre – und im Jahr nach dem Ausdämpfen der letzten Zigarette – soll man immer wieder daran riechen. So werden die fünf Geschichten und die damit verbundenen positiven Gefühle einfacher abrufbar.
Aber: Bereits auf Seite 70 ist vom Duft nur noch wenig vorhanden. Ein weiteres Manko: Drei Viertel von „Nebenwirkung rauchfrei“ sind allgemeinen Bemerkungen zum Rauchverhalten der Österreicher, zur Wirkung von Nikotin und anderen Schadstoffen sowie der Entwicklung der Studie gewidmet. Erst im relativ kurzen zweiten Teil des Buches wird man praktisch in die Braindesign-Methode eingeführt – und für ein Funktionieren ist ein längeres Training erforderlich. Positiv ist, dass Ursula Grohs auch praktische Ernährungstipps für die Zeit nach der letzten Zigarette gibt.
Für Menschen, die ernsthaft versuchen, sich das Rauchen abzugewöhnen, ist dieser Ratgeber – trotz einiger Längen – sicher einen Versuch wert. Das Studienergebnis spricht schließlich für sich!
Geschrieben von: Sandra Maria Bernhofer.
