Dein Gehirn weiß mehr als du denkst – Neueste Erkenntnisse aus der Hirnforschung ist das aktuelle Buch von dem österreichischen Psychologen und Neurobiologen Niels Birbaumer. Darin beschreibt er seine Erkenntnisse über unser biologisches Kontrollzentrum und seine großen Fähigkeiten. Seine Forschungen ergeben, dass das Gehirn ist beeinflussbar und in nahezu jede Richtung formbar ist. Der Mensch hat demzufolge keinen unabänderlich vorgegebenen Charakter, sondern kann auf sein Denken und Handeln Einfluss nehmen. Außerdem ist es dem Gehirn so auch möglich, sich selbst bei bestimmten Erkrankungen zu helfen.
Anhand vieler anschaulicher Beispiele aus seiner Praxis legt Birbaumer darin die neuesten Erkenntnisse aus der Gehirnforschung offen. Zudem fordert der Wissenschafter dazu auf, bestehende Meinungen und starre Einstellungen im Bereich der Hirnforschung zu überdenken. Es muss Platz für neue Erkenntnisse geschaffen werden.
Niels Birbaumer kritisiert in seinem Buch auch die Medikamentengläubigkeit einiger Mediziner. Viele Krankheiten lassen sich viel besser durch Verhaltenstraining heilen als durch Medikamente.
Das Gehirn – eine veränderbare Festplatte
Niels Birbaumer vergleicht das Gehirn des Menschen mit einer Festplatte. Diese startet bei der Geburt mit nur wenigen festgelegten Grundvoraussetzungen. Im Laufe des Lebens wird der Speicherplatz im Gehirn immer mehr beschrieben. In erster Linie geschieht das über unsere Umwelt und vor allem über Erfahrungen. Für Birbaumer ist das aber kein unabänderlicher Prozess. Richtig interessant wird für den Experten aber die Frage, wie bestimmte Verhaltensmuster verändert werden können. Ihm zufolge ist das Gehirn auch im fortgeschrittenen Alter noch fähig, durch Lernvorgänge scheinbar unbeeinflussbare Tatsachen zu manipulieren.
Diese Erkenntnisse können bei Depressionen oder Schlaganfällen den Heilungsprozess nachhaltig unterstützen und schaffen ungeahnte Möglichkeiten neuer Behandlungsmethoden.
Zum Autor
Der bereits mehrfach ausgezeichnete Wissenschafter Niels Birbaumer studierte Psychologie und Neurophysiologie an der Universität Wien. Seine praxisnahen und teils unkonventionellen Methoden spaltete manchmal die Fachwelt, brachten ihm aber auch große Erfolge ein.
