„Der Gregorianische Choral ist so schön, weil er ein großes Ziel hat. Durch diesen Gesang soll sich in der Seele vieles abklären, soll das Leben einfach, rein, hell, stark und ruhig werden… Wo Chaos ist, soll Ordnung werden. Wo Leere, Fülle. Wo Traurigkeit, Heiterkeit.“ (Gregor Henckel Donnersmarck, Abt von Stift Heiligenkreuz)
Der Gregorianische Choral ist eine Musikform, die die Menschen seit Jahrhunderten fasziniert und in ihren Bann zieht. Biblische Texte in lateinischer Sprache werden dabei mit einfachen, aber eingängigen Melodien vertont. Der Choral ist ein gesungenes Gebet, ein gesungenes Zwiegespräch mit Gott. Und damit persönlich, ergreifend und einzigartig.
Pater Karl J. Wallner, Zisterziensermönch im Stift Heiligenkreuz in Österreich, ermöglicht mit seinem Buch „Gesang der Mönche“ einen faszinierenden Einblick in eine für viele doch vollkommen fremde Welt. Fernab des modernen Alltags zeigt er einen alternativen Lebensweg im Einklang mit Gott und sich selbst. Er erklärt, warum sich heute so viele Menschen nach geordneten Strukturen, klaren Aufgaben und einer bejahenden Umgebung sehnen. Wie schon Abt Donnersmarck erläutert, besitzt der Gregorianische Choral die Kraft, solches zu schaffen. Und hat dadurch schon unzählige Menschen in Klöstern zu einem Leben in Zufriedenheit und Einfachheit geführt.
Für Liebhaber Gregorianischer Choräle, für Kircheninteressierte und für Menschen, die alternative Lebenswege suchen, ist das Buch ein faszinierendes Werk und ein guter Ratgeber. Es ist ehrlich, aber niemals aufdringlich. Allerdings bekommt man in den ersten zwei Kapiteln vermehrt den Eindruck, es handle sich um einen Werbeträger für die am Stift Heiligenkreuz entstandene CD „Chant – Music for Paradise“. Hat man diese Kapitel allerdings hinter sich, eröffnet sich dem Leser eine neue und eindrucksvolle Welt.
Geschrieben von: Stefanie Schätzler.
