01. Nov 2009

Beim Leben meiner Schwester: Wie viel ist ein Leben wert?

Kategorien: Bücher

Ein Horrorszenario für alle Eltern: Das eigene Kind ist todkrank. Niemand aus der Familie kommt als Spender in Frage. Was kann man tun, um den Tod zu verhindern? Ganz einfach: man zeugt ein menschliches Ersatzteillager…

Diesem Thema widmet sich der Roman Beim Leben meiner Schwester: Familie Fitzgerald erfährt, dass ihre zweijährige Tochter Kate an Leukämie erkrankt ist. Weder die Eltern noch der große Bruder kommen als Knochenmarkspender in Frage. Also wird ein Designerbaby gezeugt, das genetisch mit der kranken Tochter übereinstimmt. Die ganze Familie lebt über Jahre mit dem Kampf gegen den Krebs und Kates Tod. Anna dient ihrer Schwester dabei als Überlebensgarantie. Doch als sie mit 13 Jahren nach unzähligen Operationen ihrer großen Schwester eine Niere spenden soll, will Anna nicht mehr.

„Beim Leben meiner Schwester“ von Jodi Picoult behandelt ein stark diskutiertes, ethisches Thema: Wie viel ist ein Leben wert? Ist es in Ordnung, dass Anna ihre komplette Kindheit versäumt, weil sie ständig im Krankenhaus ist? Kann sie den Tod ihrer Schwester verantworten, wenn sie sich weigert, ihr eine Niere zu spenden?

Beim Lesen des Romans ist man stets hin und her gerissen: Auf der einen Seite kann man Anna verstehen, auf der anderen Seite auch die Eltern: Diese würden alles unternehmen, um ihre kranke Tochter zu retten. Es stellt sich auch immer wieder die Frage, wie man selbst handeln würde – als Elternteil, aber auch als Kind, das nur auf der Welt ist, um seine Schwester zu heilen. Die Frage nach dem Wert des Lebens, aber auch die Probleme wie Tod und Loslassen spielen dabei zentrale Rollen. Themen, um die gerade jetzt zu Allerheiligen viele unserer Gedanken kreisen.

Geschrieben von: Barbara Hamberger

Beim Leben meiner Schwester: Wie viel ist ein Leben wert?
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