„Wenn ich zurückdenke, dann kommt es mir wie ein Wunder, ein Traum vor, dass ich alles in meinem Leben habe überstehen können.“ Theresia Obergottsberger arbeitete seit ihrem 12. Lebensjahr als Magd. Was sie in mehr als 30 Arbeitsjahren erlebt hat und ertragen musste, kann man sich heute kaum mehr vorstellen.
Der Arbeitstag einer Magd begann lange vor Sonnenaufgang und endete weit nach Sonnenuntergang. Ihre Aufgaben waren zahlreich: Kochen, Nähen, Waschen, Kindererziehung, Haus- und Küchenarbeiten, aber auch anstrengende Arbeiten wie Viehhüten, Feld- und Stallarbeit. Anständige Nahrung und Kleidung waren selten und nie gab es ausreichend Schlaf. Das Leben einer Magd wurde ganz von der Willkür der Bauersleute bestimmt.
Achtzehn Frauen aus ganz Österreich erzählen in dem einzigartigen Buch »Lebenserinnerungen der Mägde« ihre ganz persönliche Lebensgeschichte. Die bewegenden Erinnerungen geben Einblick in die Sonnen- und Schattenseiten im Leben ländlicher Dienstboten. „Ich sitze hier und schreibe, damit meine Enkel und Urenkel einmal wissen, wie es früher war, und damit sie verstehen, dass nicht alles gut und nicht alles schlecht war“, verrät die ehemalige Magd Paula Sperl aus Salzburg.
Gut recherchierte Hintergrundinfos über den Berufsstand der Magd und die gesellschaftliche Stellung und Bedeutung der Mägde in Österreich leiten die Erzählungen ein. Dieses besondere und berührende Buch bewahrt die Erinnerung an eine einst bedeutende Bevölkerungsgruppe, die heute völlig verschwunden ist. Ein lebendiges Stück österreichischer Zeitgeschichte!
Im Salzburger Freilichtmuseum können Sie die einstigen Lebens- und Arbeitsbedingungen der Landbevölkerung hautnah nachempfinden: 60 Original Bauernhöfe, echte Werkstätten und die einzigartige Ausstellung „Ländliche Dienstboten in Salzburg“ vermitteln Zeitgeschichte zum Anfassen!
