Sabine Ebert ist mittlerweile eine der bekanntesten Schriftstellerinnen, die sich mit der Geschichte Deutschlands auseinandersetzen. Ihre ersten drei Romane „Das Geheimnis der Hebamme“, „Die Spur der Hebamme“ und „Die Entscheidung der Hebamme“ wurden kurz nach ihrem Erscheinen Bestseller. In „Blut und Silber“, dem neuesten Roman von Sabine Ebert, spielt der Nachfahre der Protagonisten aus der Hebammen-Trilogie eine der wichtigsten Rollen. So ist es mit Sicherheit von Vorteil, wenn man die Roman-Trilogie bereits gelesen hat.
„Blut und Silber“ ist ein wunderschönes Buch mit integriertem Lesezeichen, das sich als sehr praktisch erweist. Die Dicke des Romans macht es eher schwer, das Buch unterwegs dabei zu haben. Aber beim Lesen fällt der Umfang gar nicht mehr auf – der Roman bietet von der ersten bis zur letzten Seite ein fesselndes Lesevergnügen.
Die Geschichte spielt im Freiberg des Jahres 1295 und erstreckt sich bis 1307. König Adolf von Nassau will ein großes Königsland mitten in Deutschland errichten und dabei das Haus Wettin vernichten. Die Stadtbewohner sind im Zwiespalt, ob sie dem Markgraf Friedrich von Wettin treu bleiben oder den von Gott gewollten König als neuen Herrscher anerkennen sollen. Während sie sich dabei in zwei Lager spalten, greift der König die Stadt an und erobert Freiberg mit großer Grausamkeit. Bei der Verteidigung taucht das junge Mädchen Änne auf, eine Nachfahrin der Gründer der Stadt.
Friedrich von Wettin bleibt nach seiner Niederlage nichts übrig als ins Exil zu gehen. Änne wird für Jahre von ihrem Geliebten getrennt. Ähnlich tragisch verläuft die Geschichte der weiteren Hauptfiguren, der Gauklerin Sybilla und dem Ritter Ulrich von Maltitz, deren Liebe nicht nur durch den Krieg, sondern auch durch den gesellschaftlichen Unterschied aussichtslos erscheint. Sie alle leben im dunklen Mittelalter inmitten von Verrat, Machtgier, Krieg und Folter, aber die Hoffnung geben sie nie auf. Fazit: Ein historischer Roman erster Klasse!
Geschrieben von: Mag. Gerda Kindler
