22. Apr 2010

Die Päpstin

Kategorien: Filme

Mit Die Päpstin schuf Donna W. Cross vor 14 Jahren einen historischen Roman, der die Bestsellerlisten stürmte. Letzten Herbst lockte die Verfilmung des Romans tausende Österreicher ins Kino. In der Hauptrolle brillierte Johanna Wokalek („Barfuß“) und mit David Wenham (Der Herr der Ringe), John Goodman und Iain Glen waren auch die Nebenrollen hochkarätig besetzt. Die deutsch-britische Produktion unter der Regie von Sönke Wortmann wurde 2010 in vier Kategorien für den Deutschen Filmpreis nominiert: beste Nebendarstellerin, beste Kostüme, beste Tongestaltung und bestes Szenenbild.

Die Geschichte um die Päpstin Johanna, die im 9. Jahrhundert den Heiligen Stuhl bestiegen haben soll, lieferte den Zündstoff für so manch heiße Diskussion. Dennoch handelt es sich um eine Legende – „die Päpstin“ hat es nie gegeben.

Zum Inhalt: Johanna wird 814 n. Chr. geboren und wächst als letztes von drei Kindern in Ingelheim am Rhein auf. Von Kindesbeinen an bekommt sie von ihrem Vater, dem Dorfpriester, zu spüren, dass eine Frau nichts wert ist und kein Recht auf Bildung geschweige denn Gleichberechtigung hat. Dennoch kann Johanna ihren großen Bruder dazu überreden, ihr Lesen und Schreiben beizubringen.

Johanna will sich den frauenfeindlichen Sanktionen in ihrem Elternhaus nicht unterwerfen und verlässt bei Nacht und Nebel ihre Familie. Ihr wird schließlich immer mehr bewusst, dass sie es als Frau in der damaligen Gesellschaft nicht allzu weit bringen kann. Daher beschließt Johanna, sich als Mann auszugeben: Als Bruder Johannes Anglicus tritt sie in ein Benediktinerkloster ein. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich ihr Leben schlagartig und führt sie bis an die Spitze der katholischen Kirche…

„Die Päpstin“ ist die Geschichte von Johanna, einer mutigen Frau, die sich als Mann durchs Leben kämpft. Ihre wahre Identität muss sie in der männerdominierten Welt des Mittelalters verheimlichen, um überleben und ihre Bestimmung erfüllen zu können – tragisch, berührend und eindrucksvoll zugleich. Der Film „Die Päpstin“ glänzt durch eine authentische Darstellung des Mittelalters und die beeindruckenden Schauspieler. Die Dauer  von immerhin beinahe 2,5 Stunden fällt nicht auf – der Film vergeht wie im Flug und verdient ohne Zweifel das Prädikat „sehenswert“!

Geschrieben von: Sarah Merl.

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