02. Jan 2010

Whatever Works – Liebe sich wer kann

Kategorien: Chick-lit, Filme, Frauenroman, Liebesgeschichten

Woody Allen ist ein Phänomen: Er ist 74 Jahre alt, hat beinahe ebenso viele Filme abgedreht und ist immer noch aktiv im Show-Biz. Whatever Works ist sein neuestes Werk, das sich nahtlos in die Tradition vorangegangener Großstadt-Komödien einreiht: Mit seinen Geschichten von neurotischen Stadtpflanzen ist Woody Allen in den 1970er Jahren zum Inbegriff des Exzentrikers geworden.

In „Whatever Works“ wird die Hauptrolle des griesgrämigen Boris Yellnikoff nicht wie so oft von Woody Allen selbst verkörpert, sondern vom nicht minder verschrobenen Larry David. Boris wohnt in New York und ist ein Genie, was er nicht müde wird zu betonen. Seine Mitmenschen und vor allem die „minderbegabten“ Kinder, die er in Schach unterrichtet, sieht er dagegen als „Maden“, „Kretins“ oder „Neandertaler“. Boris verbringt seine Tage damit, seine Umwelt vor den Kopf zu stoßen und seine Neurosen zu hegen. Sein Leben wird jedoch gehörig aus der Bahn geworfen, als er die Ausreißerin Melody (Evan Rachel Wood) von der Straße aufliest. Die ist jugendliche 21, stammt aus einer tief religiösen Südstaaten-Familie und schafft es, Boris’ bizarres Weltbild zu verändern – wenngleich ihre Unbekümmertheit und ihre Naivität ihn schier in den Wahnsinn treiben.

Zu allem Überfluss stehen plötzlich auch noch Melodys mittlerweile geschiedene Eltern (Patricia Clarkson und Ed Begley Jr.) vor der Tür. Die beiden „Provinzler“ werden schnell auf Big Apple-Niveau getrimmt: Die Mutter, die sich als talentierte Künstlerin entpuppt, findet sich in Hippie-Klamotten wieder und ihr Glück in einer Dreiecksbeziehung. Der Vater ist darüber gehörig erschüttert und muss den ersten Schock in einer Bar verdauen. Da trifft es sich gut, dass er endlich seine latente Homosexualität erkennt und in dem ersten Mann, den er trifft, seine große Liebe findet.

Auch wenn die skurrile Komödie „Whatever Works“ bisweilen unrealistisch, konstruiert und abgeschmackt wirkt: Alleine die herrlichen Schimpfereien von Boris sind den Kinobesuch allemal wert. Und ein paar Lebensweisheiten kann man auf jeden Fall mit nach Hause nehmen. Zum Beispiel: Jedes Stückchen Glück ist es wert, das Leben in vollen Zügen zu genießen!

Geschrieben von: Sandra Maria Bernhofer.

Whatever Works – Liebe sich wer kann
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