24. Okt 2009

Wüstenblume: Vom Ziegenhüten auf den Laufsteg

Kategorien: Bücher

Als das Nomadenmädchen Waris im Alter von 13 Jahren einen 60-jährigen Mann heiraten soll, läuft sie von ihrem Stamm fort. Hinaus in die Wüste und somit in eine ungewisse Zukunft. Nach einer gefährlichen Odyssee durch Somalia landet Waris schließlich in London, wo sie zu einem der weltweit gefragtesten Models wird.

Das Leben von Waris Dirie ist keine romantische „Cinderella-Geschichte“, denn im harten Nomadenalltag geht es tagtäglich ums nackte Überleben. Waris Dirie erzählt in ihrem autobiografischen Roman auch von ihrer Beschneidung: Ein grausames Ritual, das auch heute noch an vielen kleinen Mädchen praktiziert wird. Mittlerweile kämpft Waris Dirie als Sonderbotschafterin der UNO gegen diese Genitalverstümmelung.

„Wüstenblume“ ist nicht durchgehend chronologisch geordnet. Viele Rückblenden erklären die Gegenwart und das Handeln von Waris Dirie. Packend schildert die Autorin Details aus ihrem Leben und führt dem Leser so vor Augen, dass das Nomadenleben schwer und frei von Luxus ist, es aber auch Augenblicke der Freude gibt – z.B. wenn der erste Regen die Trockenzeit beendet.

Das Buch zu lesen, heißt eintauchen in ein Leben, in dem ein junges Somali-Mädchen eine Brücke zwischen der afrikanischen und der westlichen Welt schlägt, sich an die jeweiligen Gegebenheiten anpasst und in einer einfachen Toilettenspülung ein wahres Wunder sieht.

Geschrieben von: Astrid Hainz

Wüstenblume: Vom Ziegenhüten auf den Laufsteg
Bewertungen:

Autor

Gastautor